Mensch und Musik

Musiktherapie in der Neurologie

Musiktherapie in der Neurologie

Musiktherapie bietet für Menschen mit neurologischen Erkrankungen eine einfühlsame Möglichkeit der emotional stabilisierenden und motivierenden Begleitung.
Die Schwerpunkte liegen hier in der der Aktivierung vorhandener körperlicher und geistiger Potentiale und in der Verarbeitung der durch die Krankheit entstandenen psychischen und sozialen Folgen. Durch den nonverbalen Charakter des Mediums Musik kann das therapeutische Beziehungsangebot auch schwerstbetroffene Personen ereichen, die kaum noch in Kontakt zu ihrer Umwelt stehen (z.B. Menschen im Wachkoma).

Mit aktiven und rezeptiven musiktherapeutischen Methoden z.B. biografisch bedeutsamer Lieder und Entspannungsangeboten wird eine Atmosphäre von Geborgenheit und Sicherheit geschaffen. Dadurch können mögliche psychosoziale Folgen der meist plötzlich und gravierend veränderten Lebenssituation (Depressivität, Angst, emotionale Instabilität) ein Stück weit aufgegriffen und bearbeitet werden, was zu einer emotionalen Stabilisierung und Entlastung des Betroffenen beiträgt.
Im körperlich-funktionellen Bereich liegen die Zielsetzungen vor allem auf der Verbesserung der Körperwahrnehmung und -koordination. Beispielsweise ermöglicht es die Vibro-Akustische Stimulation, d.h. der Einsatz besonders schwingungsreicher, stark vibrierender Instrumente, die bespielten Körperteile auf angenehme Art zu spüren. Die Motivation zur und Freude an der Bewegung wird durch den Einsatz leicht anklingender Instrumente angeregt.
Auch die sprachliche Förderung ist häufig ein wichtiges Thema in der Musiktherapie, z.B. in der Behandlung nach einem Schlaganfall. Die emotionale Beteiligung beim therapeutischen Singen unterstützt hier die positive Wirkung auf Stimme und Sprache.

„Ein wahres Geschenk für die häufig Sprachgeschädigten sind die gemeinsam gesungenen Lieder, die zwar nicht unmittelbar die Sprache völlig wieder herstellen können, aber eine gezielte Ausdrucksmöglichkeit anbieten, die von den betroffenen Patienten als große Erleichterung und Entlastung erlebt werden.“
(Quelle: Deutsche musiktherapeutische Gesellschaft)